Meinen ersten Trabant habe ich ordentlich modifiziert. Als kleiner Elektronik-Bastelfreak musste es sein, dass das Fahrzeug mit neuen Amaturen ausgestattet wurde. Der Aufbau wurde aus Sperrholz gefertigt und mit schwarzer Möbelfolie beklebt. Es sind folgende Instrumente verbaut: digitaler Tacho (eigentlich ein Fahrradcomputer), Fahrtrichtungsanzeiger (original sieht man nur, ob es blinkt, nicht die Richtung), digitale Funkuhr, Thermometer und alle sonstigen LED-Kontrolleuchten für Abblend-/Fernlicht aber auch eine Bremslichtkontrolle. Nebellicht und Lüftung waren Zusatzfeatures, für die es hier auch LED-Anzeigen gab.
Eine fette Beschallungsanlage gehörte natürlich auch zum jugendlichen Wahnsinn. Am Kassettenradio war ein 10-Band-Equalizer angeschlossen und im Kofferraum waren insgesamt 4 Lautsprecher pro Kanal verbaut. Dabei wurden natürlich die beiden großen Tieftöner mittels Frequenzweiche zum Basslautsprecher gemacht und wummerten die Bässe über das Brett hinter der Rücksitzbank direkt in den Rücken der hinten sitzenden Passagiere. Aber auch vorn hatte ich meinen Spaß, denn der Trabant hat einen hervorragenden Klangkörper und schluckt nicht alles weg durch irgendwelche Polster oder ähnliches. Unter dem Amaturenbrett waren Frontlautsprecher verbaut und unter den beiden Vordersitzen saßen sogenannte „Bodyshaker“. Diese Dinger konnten Bässe als Vibrationen direkt auf die Karosse übertragen. Ein Himmelreich für mich als Technofreak.
Natürlich durfte zu dieser Zeit auch im Auto die Kommunikation mit der Außenwelt nicht fehlen. Verbaut habe ich ein CB-Funkgerät mit abgesetzter digitaler Kanalanzeige. Die Antenne wurde einfach im Kofferraumdeckel der Limousine verbaut.
Weitere Anpassungen waren: neuer Teppich und Schonbezüge, farbliche Gestaltung der Seitentaschen (blaue Sprühfarbe auf Kunstleder) und der Ablage, Sportpedalen, Dämmatten im Motorraum, Sonnenschutzrollos hinten, Nebelschlussleuchte, Rückfahrscheinwerfer, 3. Bremslicht, Nebelscheinwerfer vorn, Kunststoff-Stoßstangen vom VW Polo, später vorn noch mit einer Lippe untendrunter, Radkappen und schwarz gespritzte Alu-Teile außen, Alarmanlage, Innenraumbeleuchtung beim Öffnen der Tür.
Ja, ich bin öfter als andere angehalten wurden. Vor allem auf den wochenendlichen Touren zur Disco.
Der Gerät wurde 1998 begraben, da der Motor festgegangen war. Eine Reparatur war damals unerschwinglich für mich. Ich hatte ihn nur 2 Jahre.