Normale Konzerte von Schiller mit Band und Gastkünstlern haben wir schon einige besucht. Eine Clubtour, wo Chistopher von Deylen als Solokünstler auftritt und eher Musik zum Tanzen oder Mitwippen spielt, haben wir nun das erste Mal erleben dürfen.
Die musikalische Reise nach Dresden begann für Schiller 2004 im Alten Schlachthof, sagte er zumindest und verband dies mit einem verträumten „nach Hause kommen“. Dass die Musik auch 20 Jahre später immer noch gut ankommt, konnten wir nicht nur an der vollen Halle erleben, man konnte es an vielen Gesichtern ablesen.
Zum Glück gab es einen Merch-Stand, an dem wir uns mit neuen T-Shirts ausgestattet haben. Sowas hatten wir bei vergangenen Konzerten von Schiller vermisst.
Erinnerungen an alte Zeiten kamen nicht nur bei einem Mashup von „Metropolis“ (Schiller) und „Heaven Can Wait“ (Sandra) auf. Hört mal rein:
Was, die gibt es noch? Fragte letztes ein guter Freund. Und ja, die gibt es noch und wieder! Und zwar ganz neu mit richtig Power! Egal ob zusammen mit Tarja oder mit Annisokay.
Nun hab ich Karten für die „Bleed Out“-Tour besorgt und fahre im Oktober nach Leipzig. Ein wenig aufgeregt bin ich schon, vor allem weil ich kürzlich bei Spotify auf ein aktuelles Live-Album dieser großartigen Band gestoßen bin. Die Kopfhörer voll aufgedreht, ballerten mir diese basslastigen Gitarrenriffs und Sharons klare Stimme voll in die Gehörgänge. Geil!
Nachdem ich eine Möglichkeit gefunden hatte, Spotify-Songs offline zu halten, probierte ich einen Mix meiner derzeitigen Vocal-Trance Lieblingssongs. Die Pioneer-Software WeDJ auf dem iPad erschien mir dazu immer noch am geeignetesten. Vielleicht spiele ich aber noch einmal mit anderer Software herum. Ohne Controller und ohne Vorhörmöglichkeit ist das trotzdem eine Herausforderung. Für die Übergänge kann man sich praktisch nur auf die Wave-Kurve verlassen und an den darin angezeigten Beats orientieren. Ohne Auto-Sync wäre es nicht möglich.
Zum Glück war mehr als eine Stunde Zeit um den wunderbaren Klängen des Elektronikkünstlers Schiller zuhören zu können. Nachdem wir im Jahr 2007 bereits schon einmal ein Konzert auf der Festung genießen durften, haben wir uns riesig gefreut, dass 2020 dort wieder ein Open Air stattfindet. Natürlich musste auch dieses Konzert aufgrund der Pandemie verschoben werden, sogar zwei Mal. Der neue Termin am 05.08.2022 passte wunderbar, genau so gut wie das Wetter. Es war nicht zu heiß, regnete nicht, niemand war krank und die Kinder kümmerten sich selbst. Das waren perfekte Voraussetzungen. Dazu kam noch, dass wir bei unseren Nachbarn im Auto mitfahren konnten und uns nicht selbst um einen teuren Parkplatz kümmern mussten. Auf der Festung angekommen, wurden noch paar Bilder in der Abendsonne geschossen, Fleisch und Bier besorgt und dann begann die Show sehr pünktlich um 20 Uhr. Die aktuelle Crew hatte neben Christopher von Deylen einen Gitarristen, einem Sythie-Effekt-Mann und einem Schlagwerker eine Sängerin an Board. Dieses absolut stimmiges Ensemble sorgte für zwei Stunden feinsten Musikgenuss. Die Anlage war für meine Begriffe etwas spärlich bemessen, da ich uns aber einen bühnennahen Platz organisiert hatte, reichte es am Ende doch. Zumindest pfiffen die Ohren nicht wie bei den Indoor-Veranstaltungen in der Messe Dresden in den Jahren 2012, 2016 und 2019. Was wir alle etwas seltsam fanden war, dass es dort keinen Merchandise-Stand gab. Ein neues T-Shirt hätten wir alle gern mitgenommen. Nach Ende des Konzerts wanderten wir wieder zum Fuße der Festung um die Wartezeit am Parkautomaten mit einer Bratwurst und einem alkoholfreien Weizen zu überbrücken.
Wir freuen uns schon mal auf das nächste Event und lassen nun diese Bilder wirken.
Auf diesen Konzertbesuch musste ich 2 Jahre warten, die Karte dafür bekam ich zu meinem 43. Geburtstag geschenkt. Geplant war dieses Event für Oktober 2020 im Alten Schlachthof, durch Corona wurde es zunächst auf 2021, dann auf Anfang 2022 und schließlich auf den 17.06.2022 verschoben. Dieser Tag ist auch der Geburtstag von Katha Mia, der Schlagzeugerin. Daher gibts im Video auch viele Happy Birthday-Rufe zu hören. Die Location hat sich ebenfalls geändert, das Konzert wurde schließlich als OpenAir-Veranstaltung auf dem Gelände der Tante Ju abgehalten. Aber das war auch richtig gut so, denn frische Luft brauchten bei dieser frühsommerlichen Hitze alle. Aufgrund des Wetters brauchte die Vorband Manntra eigentlich nicht einheizen, sie hatten aber den Kessel mit ihren 5 Songs ordentlich angeheizt. Ich werde mir demnächst mal weiteres von denen reinziehen. Mono Inc. spielten danach 2 Stunden. Ja, wie soll ich das Erlebnis für mich beschreiben? Eigentlich reicht ein einziges Wort: geil! Oder sollte ich es besser mit „goßartig, mitreißend, gute Laune verbreitend, aufgehend in Tränen, rockend oder einfach nur berührend“ umschreiben? Es war wirklich ein richtig guter Abend und mit diesen Bildern möchte ich das Konzert nun auch auf euch wirken lassen.
Auch wenn ich nicht mehr aktiv Musik mache bin ich immer noch ein bisschen verrückt. Verrückt nach Musik, Lebensgefühl und dem Leben an sich. Und das kann man doch auch mal zeigen. Echt besonders. 🦇
Da ich ein audiovisueller Mensch bin, dürfen bildliche Darstellungen nicht zu kurz kommen. Inspiriert von Party-Flyern aus der Techno-Szene, Plattencovern und später auch von den legendären 3lux-DVDs, schuf ich zunächst mit Bleistift, später dann mit dem Computer folgende Kunstwerke.
M.F. N.Y. H.C. – Rotterdam Gabber „Elendes Gebuche“die BORG assimilieren den Plattenteller
Die Programmierung von Computergraphik war zu Zeiten des robotron Z9001 bzw. später mit dem KC87 nicht ganz trivial. Ausgedruckt wurde das Kunstwerk mit einem 9Pin-Nadeldrucker. Für das folgende Bild brauchte es zwei A4-Seiten. Die Konturen wurden mit Filzstift nachgezeichnet, damit die Stufung nicht so auffiel.
Tekkno-Head
Der Tekkno-Head hing später mit weiteren graphischen Elementen ergänzt in 1,5m Größe an meiner Kinderzimmerwand.
Party-Flyer von 1992
Die hier angepriesene Computergraphik-Show war eine am KC87 programmierte Abfolge von bildschirmfüllenden ASCI-Graphiken, die über einen Fernsehmonitor blitzten. Das war der letzte Schrei und hat mich viele Stunden Programmierarbeit gekostet. Zugesehen hat leider niemand, zur Party waren nur wir zwei DJs anwesend.
Seit meiner Kindheit bin ich der Elektronik verfallen. Mein Papa hat entscheidend dazu beigetragen, dass ich bereits mit ca. 10 Jahren mein erstes Elektronik-Projekt umsetzen konnte. Entstanden ist der „Planzen-Gieß-Melder“, welcher sogar erfolgreich bei der „Messe der Meister von Morgen“ als Exponat eingereicht wurde. Soweit ich mich erinnere, gabe es auch einen Preis dafür. Vorbildlich dokumentiert wurde die Wirkungsweise, das Schaltbild und der Aufbau des Gerätes in Form eines kleinen handschriftlichen Berichts.
Mein Interesse für solche Elektronikbasteleien war so stark, dass ich begann, mich in dieser Richtung fortzubilden. Noch dazu hatte ich das Glück, dass mein Papa direkt an der Quelle arbeitete. Er war bei robotron in Dresden beschäftigt und hatte dadurch Zugang zu Bauteilen und Literatur. Den heiligen Gral der Mikroelektronik – was in der DDR so verfügbar war – kannte ich recht bald auswendig.
Im jugendlichen Alter wurde der Einfluss von Musik immer stärker. Töne mit elektronischen Mitteln zu erzeugen und zu verarbeiten war genau mein Ding. Ich wollte gern ein eigenes Mischpult bauen, damit ich mehrere Tonquellen zusammenmischen konnte. Ein richtiges Mischpult braucht einen Crossfader, der es ermöglicht, zwischen zwei Kanälen zu überblenden.
Später kamen noch diverse Effekt-Schaltungen dazu und wurden in ein Holzgehäuse eingebaut. Über das selbstgebaute Mischpult habe ich schon im Beitrag Technik ein paar Worte verloren.
Um aber richtig Party machen zu können, brauchte es auch eine vernünftige Lichtanlage. Es sollte im Raum bunt blinken, Stroboskope sollten blitzen und ich brauchte eine Möglichkeit, das Ganze individuell zu steuern. Zu dieser Zeit waren käuflich zu erwerbende elektronische Fertiggeräte unerschwinglich für mich. Ich war ja noch Schüler und hatte kein Einkommen. Das Taschengeld hat aber für das eine oder andere Elektronik-Bauteil ausgereicht. So stellte ich als pfiffiger Elektronik-Nerd das nächste Projekt auf die Beine. Es sollte ein Lichtsteuerpult werden. Nach einer ersten Version, die relativ spartanisch daherkam, entwickelte ich die Lichtanlage Lightpro L02. Ausgestattet mit mehreren Leistungsdimmern, Blink- und Lauflicht, Aussteuerungsanzeige sowie zwei Stroboskop-Generatoren konnte man das Gerät schon fast professionell einsetzen. Ebenfalls eingebaut in ein Holzgehäuse hat es später sogar noch für die Beleuchtung im Theater getaugt. Zum Ende meiner Schulzeit war ich Theatertechniker beim Schülertheater und war mit meinen Selbstbaugeräten komplett unabhängig von den Anlagen in den Theaterhäusern.
Elektronische Musik war in den 90er Jahren das große Thema bei mir. Auch ich wollte elektronische Musik machen. Und was braucht man dafür – na klar, einen Synthesizer. Abgeguckt vom Konzept der selbstgebauten elektronischen Orgel meines Papas fiel mir eines Tages das „Modulare Sythesizerkonzept“ aus der Schaltungssammlung zu Musikelektronik und Effektschaltungen in die Hände. Die Bauteile wurden sorgsam zusammengesucht, manchmal dauerte die Bestellung beim ansässigen Elektronikhändler auch etwas länger. Schließlich konnte ich mehrere Leiterplatten aufbauen, die in der Zusammenschaltung tatsächlich ein elektronisches Musikinstrument ergaben.
Diese erste Version der Silberkiste hatte noch keine digitale Kommunikation mit der Außenwelt an Board. Um Melodien zu programmieren brauchte es eine Möglichkeit, die eingespielten Töne bzw. die gedrückten Tasten zu speichern und sequenziell wieder abzurufen. Ich experimentierte mit TTL-Speicherschaltungen. Ein wirklicher Sequencer ist daraus leider nie geworden, ich hatte wohl die Anzahl der nötigen Baugruppen unterschätzt.
Als zunehmend die Computer zur Musikerzeugung genutzt wurden, begann ich mich mehr mit dem Thema MIDI auseinanderzusetzen. Die Theorie war recht einfach zu begreifen, an der Umsetzung für ein MIDI-Interface für den oben genannten Synthesizer scheiterte es leider abermals. Mit meinem Wissen und Können auf dem Gebiet der Elektronik und mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln konnte ich die analoge und die digitale Welt nicht miteinander verheiraten.
Ende der 90er Jahre stieß ich auf eine Bauanleitung für einen MIDI-gesteuerten Synthesizer, welcher den Klang einer Roland TB-303 nachahmte. Über das Internet bestellte ich bei Mr. Crushy und lies mir die Dokumente per Post schicken. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob ich die Leiterplatte mittels der mitgelieferten Vorlage fürs Ätzen hergestellt habe oder ob ich ein eigenes Layout angewendet habe. Jedenfalls ist, wie bei meinen anderen Projekten, durch Erstellung einer Aufbauzeichnung die zweite Version der Silberkiste „TB303PRO“ entstanden.
Das Gerät wanderte nach Ende meiner „Karriere“ als Musikproduzent zu meinem Kumpel auf den Dachboden.
Irgendwann war die Zeit der elektronischen Basteleien auch vorbei, da ich mir nach und nach mehr leisten konnte. Die Notwendigkeit, alles selbst zu bauen war einfach nicht mehr da und auch der Antrieb, an Musikelektronik zu fummeln wurde weniger bzw. kam zum Erliegen. Ich bin trotzdem ganz stolz darauf, einiges in dieser Richtung erreicht zu haben. Geschadet hat es nicht.
Zum Ende dieses Artikels möchte ich noch einen Youtuber verlinken, dem ich seit einiger Zeit folge – Dr. Mix. Er erklärt in diesem Video recht anschaulich die technische Entwicklung von der handgemachten Musikproduktion bis zum digitalen Studio.